Am vergangenen Wochenende ging Deutschlands Nachwuchs-Elite bei den beiden Bundessichtungsturnieren der U17 an den Start. Auch der BC Hemsbach schickte seine Beste, Latika Volk, ins Rennen. Das Turnier der Frauen fand im nordrhein-westfälischen Holzwickede statt, wo Latika in der Gewichtsklasse bis 63 kg antrat – einer mit 21 Kämpferinnen stark besetzten Kategorie.

Gleich im Eröffnungskampf traf die Hemsbacherin auf eine Sportlerin aus Nordrhein-Westfalen. Volk zeigte von Beginn an, dass sie auch ohne Heimvorteil bestens aufgelegt war. Mit entschlossenem Griffkampf erarbeitete sie sich früh erste Chancen, die jedoch zunächst ohne Wertung blieben. Konzentriert verteidigte sie alle gegnerischen Aktionen souverän, bis nach rund drei Minuten die Erlösung folgte: Ein Angriff ging durch, die Gegnerin fiel auf den Hintern – Yuko für Latika. Trotz der Führung blieb sie offensiv und suchte weiter die Entscheidung. Eine Situation war denkbar knapp und hätte auch einen weiteren Yuko bedeuten können. Schließlich ging sie mit der Yuko-Führung am Ende der Kampfzeit als Siegerin von der Matte.
Im zweiten Kampf traf Volk auf eine Kontrahentin aus Sachsen. Hier zeigte Volk schnell ihre Überlegenheit und siegte bereits nach ca. 30 Sekunden per Ko-soto-gake.
Im Viertelfinale stand eine schwere Aufgabe bevor: eine Gegnerin aus Brandenburg, die an der dortigen Sportschule trainiert. Doch anfangs war davon wenig zu sehen – Latika bestimmte den Griffkampf und setzte erste Angriffe. Leider konnte die Brandenburgerin einen davon kontern und in Führung gehen. Mit Rückstand zu kämpfen, ist stets schwierig: Während die Führende auf Sicherheit spielt, muss man selbst das Risiko erhöhen. So wagte Latika einen etwas zu offensiven Angriff, der übernommen wurde. Am Boden musste sie sich schließlich durch eine Würgetechnik geschlagen geben.
Mit den vierten Kampf begann der Weg durch die Hoffnungsrunde. Hier ging es erneut gegen eine Sportlerin aus Sachsen. Die Sächsin, die in Leipzig trainiert, hatte Latika nichts Nennenswertes entgegenzusetzen, zeigte sich aber erstaunlich zäh und hartnäckig. Die Hemsbacherin musste viele Körner lassen, um am Ende mit ihrer Spezialtechnik, Uchi-mata, zum Erfolg zukommen. Im zweiten Kampf der Hoffnungsrunde ging es gegen eine Sportlerin aus Niedersachsen. Die beiden Kontrahentinnen begegneten sich im Griff auf Augenhöhe, aber Latika konnte daraus mehr machen und erzielte in der ersten Aktion einen Yuko. Nachfolgend wurde Latika im Griff dominant, machte aber einen überhasteten Angriff und musste einen Waza-ari abgeben. Damit war die Gegnerin in Führung gegangen. Scheinbar berauscht von der Führung legte die Gegnerin direkt mit einem Yuko nach. Langsam wurde der Rückstand erdrückend. Volk blieb dennoch ruhig und gelassen und setzte zum O-uchi-gari an. Dieser überraschte die Niedersächsin, sodass ihr Latika per Ippon noch den Sieg vor der Nase wegschnappte.
Mit dem zweiten Sieg in der Hoffnungsrunde und bereits fünf Kämpfen an diesem Tag hat sich die Hemsbacherin in den Bronzekampf vorgekämpft. Hier traf sie auf eine der Turnierfavoritinnen aus Berlin, die auch schon internationale Luft geschnappt hat. Auf der Matte konnte man von der reinen Judo-Qualität keinen Unterschied feststellen. Latika stand ihr sowohl von Griff als auch von Technik in nichts nach. Einzig in der Kampfhärte war zu sehen, dass die Berlinerin schon mehr Erfahrung hat. Am Boden per Armhebel musste sich die Hemsbacherin letztlich geschlagen geben und landet damit auf Platz 5.

Mit vier Siegen aus sechs Kämpfen als mittlerer Jahrgang kann man sehr zufrieden sein. Zudem ist es eine Ehre, dass all dies vor den Augen des u18 Bundestrainers Juan Cuneo geschah. Dies sind die ersten Schritte in die Nachwuchs-Nationalmannschaft. Dein Verein gratuliert dir ganz herzlich zu diesem tollen Erfolg liebe Latika. Wir sind stolz auf dich!
